SIMPLY YOU – Sonja – #031

…oder: “SIMPLY YOU meets EINFACH NUR ICH”.

SIMPLY YOU ist meine neue Art, Menschen zu fotografieren. Aber was hat es damit eigentlich genau auf sich? Neulich habe ich Sonja fotografiert. Sie hat mir danach ein paar Zeilen dazu geschrieben, wie sie diese Begegnung erlebt hat. Ihr Feedback möchte ich hier gern zitieren und weiter unten auch drauf antworten. Dann weißt du, worum es bei SIMPLY YOU geht.  

Sonja schreibt: 

Die Geschichte der Bilder fing letzten Sommer, 2020, an…ich wurde von Daniel zu einem Fotowalk eingeladen. Und trotz etwas Unsicherheit meinerseits…ich hatte ja Null Ahnung von dem allen …hab ich mich… zugegebenermaßen… ziemlich blauäugig in dieses Abenteuer gestürzt.

Dort angekommen musste ich mit zunehmender Beteiligung von Models und Fotografen etwas Lächeln. Und es war auch Verwunderung dabei. Alle ausgerüstet mit Trollys, Reisetaschen und Bollerwagen…..um die ganzen verschiedenen Outfits zu transportieren. Ich kam mit einem Outfit und das trug ich😂. Gleich zu Beginn wurde ich von 2 ganz lieben Fotografen unter die Fittiche genommen…und doch hatte ich den Eindruck dass du immer irgendwie ein wachsames, beobachtendes Auge auf mich hattest. Wir kamen dann nach einiger Zeit auch dazu gemeinsam Fotos zu machen…und ich war geflasht. Mir wurden Bilder präsentiert, die ich nie und nimmer so erwartet hätte. Dir ist es gelungen ganz einfache, natürliche, authentische Bilder von mir zu machen, die mich zeigten wie ich bin. Einfach ich war da zu sehen. Und diese Fotos transportierten auch dieses Glücksgefühl, dieses bei mir sein, diese Zufriedenheit. Ich war unglaublich begeistert und beeindruckt mich so zu sehen. Wir hatten eine wunderbare Unterhaltung und waren uns einig, bald wieder was zusammen zu machen. Tja, es dauerte fast ein Jahr, bis es uns gelang diesen Vorsatz in die Tat umzusetzen 🙃…und es war mir eine Ehre bei deinem Projekt “Simply you” mitzuwirken. Wir hatten einen wunderbaren Vormittag zusammen mit viel Reden, Lachen, und Zeit. Ohne Druck Fotos machen zu müssen. Zwar zu können aber sonst nix. Ein ganz großer Punkt unseres Gespräches war “geschenkte Zeit, Achtsamkeit und Dankbarkeit”. Wir stellten beide fest…..geschenkte Zeit ist das wertvollste Geschenk dass ich einem Menschen machen kann. Und das Materielle kann und sollte so etwas nie aufwiegen dürfen. Dazu ist sie zu kostbar. Diese Fotoserie bedeutet mir unheimlich viel. Ich durfte und konnte viel von meinem Inneren Preis geben. Ich fühlte mich aufgehoben, verstanden, vertraut, als Ich akzeptiert mit all meinen Ecken und Kanten. Das alles hat diesen Vormittag zu etwas unglaublich besonderen gemacht. Ich hab die Nähe und das Wir genossen. Jede Minute war ausgefüllt. Auch mit Schweigen. Ja, auch das würde einfach akzeptiert und abgewartet. 

Daniel, ich danke dir aus ganzem Herzen für diese geschenkte Zeit die wir zusammen verbracht haben und bin sehr stolz, Teil deines Projektes sein zu dürfen und das du mir dies ermöglicht hast.

Ich weiß, es ist ein langer Text. Und doch nur ein Bruchteil dessen, was ich empfunden habe, und noch immer empfinde. Das kürzeste Wort dafür ist wohl DANKE ❤️

Das hier sind die Bilder vom erwähnten Fotowalk Ingolstadt 2020

Ich antworte:

Liebe Sonja, ich danke dir sehr für diese wunderschönen Worte.

Dass du damals meiner Einladung zum Fotowalk gefolgt bist, trotz deiner Vorbehalte, fand ich großartig. Und tatsächlich waren es unter anderem genau diese Fotos, die ich auf dem Walk von dir gemacht habe, die meine Gedanken langsam in Richtung “SIMPLY YOU” lenken sollten. Bis dahin habe ich ja meist eher im Beauty- oder Fashion-Stil fotografiert, eben das, was die meisten öffentlich sichtbaren Fotografen so tun. Das hätte mit dir nicht wirklich funktioniert, denn dafür bist du ja so gar nicht der Typ. Daher habe ich damals spontan etwas anderes probiert. Und was soll ich sagen? Das hat genau zu dir gepasst! Da waren auf einmal total natürliche Schwarzweißbilder, die keine aufgehübschte Fassade zeigten, sondern das Innere, das Echte. Dein Lachen. Deine Nachdenklichkeit.

Für mich gibt es diesen Unterschied zwischen “hübsch” und “schön”, und während “hübsch” (das ist für mich rein äußerlich) natürlich nett anzusehen ist, ist “schön” für ein Portrait-Foto eigentlich viel mehr wert. Die Schönheit kommt ja bekanntlich von innen. Da spiegeln sich Lebenserfahrungen, positive wie negative, in den Augen. Da werden die Fältchen, die man in der Beautyfotografie akribisch wegretuschiert, auf einmal total interessant und unterstreichen die Attraktivität eines Menschen. Überhaupt werden da alle kleinen (sogenannten) Fehler eines Menschen auf einmal zu genau den Eigenheiten, die diesen Menschen einzigartig machen. “It’s not a bug, it’s a feature”, wie der IT-Spezialist in mir sagen würde. 😉 

Ich behaupte: Ein Bild, auf dem ein Mensch hübsch abgebildet ist, schaut man sich gerne kurz an, ist vielleicht kurz sogar richtig geflasht davon, aber dann wird das Bild schon wieder schnell unwichtig. Oder, um es auf “Instagramisch” zu sagen: Beim Scrollen kurz anhalten, 2 Sekunden gucken, dann weiterscrollen. Aber ein Bild, auf dem ein Mensch wirklich schön, tiefgründig und interessant abgebildet ist, das sieht man sich länger an. Man vertieft sich vielleicht sogar eine Weile hinein, lernt so den Menschen ein wenig kennen. Natürlich macht das nicht jeder. Um wieder Instagram zu bemühen: 90% der Betrachter werden hier nicht mal mehr die 2 Sekunden Halt machen, weil sie nur ein “langweiliges Schwarzweißbild” vorbeirauschen sehen, das ihren Blick nicht in den ersten Zehntelsekunden auf sich ziehen kann. Aber wer sich für dich interessiert, oder wer sich für Menschen generell begeistert, der wird anhalten und das Bild lange ansehen. Instagram ist sicher auch nicht die typische Plattform für solche Bilder. Darum gebe ich meinen SIMPLY-YOU-Kunden auch möglichst keine JPEGs zum Ansehen, sondern der erste Eindruck, wenn sie ihre Bilder sehen, sollen hochwertige Fineart-Prints sein, die ich von den Bildern anfertigen lasse. Das sind dann Bilder, die viele Jahrzehnte überdauern und nicht an Wert verlieren, sondern eher immer wertvoller werden, je älter man wird. 

Achtung, Szenenwechsel 😉 Hier kannst du Tamara sehen, wie ich ihr ihre SIMPLY YOU Fineart-Prints übergebe. Das war fast ein magischer Moment für uns beide. (Über Tamara wird es bald auch einen Blogbeitrag geben! Ganz unten auf dieser Seite kannst du dich für den Newsletter eintragen, dann bekommst du automatisch bescheid.)

…Aber ich schweife ab. Zurück zum Fotowalk und zu dir, liebe Sonja. Ja, und da habe ich auf einmal Lust bekommen, mit meiner Fotografie mehr in diese Richtung zu gehen. Zumal 2020 ja das Corona-Jahr war, in dem sich so viel für uns alle änderte. Vielen Menschen, die sonst ausgelassen und fröhlich sind, ging es auf einmal nicht mehr gut. Man kam ins Nachdenken über sich selbst, über die Welt, über die eigenen Werte und über so viel mehr. Die Folge: Man findet wieder mehr zu sich selbst. Und da lag es für mich nahe, meine Fotografie zu nutzen, um Menschen dabei zu helfen, zu sich selbst zu finden. Es hat eine Zeit lang gedauert, bis ich selbst so weit war, denn das ist auch für den Fotografen eine riesige Herausforderung – darüber schreibe ich bestimmt auch mal einen Blogbeitrag. Aber mittlerweile weiß ich, worauf es ankommt, und ich habe zu SIMPLY YOU schon so viel tolles Feedback bekommen, dass ich sicher bin, dass ich das auch noch eine ganze Weile weiter machen werde.

Ist es eigentlich Zufall? Du nennst deine Facebook-Seite “Einfach nur ich”.  Und einige Zeit später nenne ich mein Fotografie-Thema “SIMPLY YOU”. (Falls hier jemand kein Englisch kann: Das eine ist so ziemlich die exakte Übersetzung vom anderen). Ich schwöre, dass ich das nicht bewusst genauso genannt habe! 😉 Aber vielleicht unterbewusst. Wer weiß. Schaut mal auf Sonjas Seite “Einfach nur ich” vorbei!

Dafür, dass du mich – ohne es zu wissen – in diese Richtung “geschubst” hast, danke ich dir sehr! 

SIMPLY YOU – Sonjas Bilder

Es folgen die Bilder, die wir im Mai 2021 auf unserem Spaziergang in Manching gemacht haben:

Möchtest du auch ein SIMPLY YOU Shooting? Dann schau mal hier:

Video-Coachings mit echtem Augenkontakt (DIY Webcam-Umbau) – #030

Ein großes Problem bei Video-Calls ist der fehlende Augenkontakt. Entweder, du schaust auf deine Webcam, dann ist es für dein Gegenüber, als würdest du ihm in die Augen sehen. Aber du verlierst dein Gegenüber aus dem Blick. Oder du schaust auf das Videobild deines Gegenübers. Aber dann sieht es für dein Gegenüber so aus, als würdest du dauernd an ihm vorbei schauen. Je weiter deine Webcam vom Bild deines Gegenübers entfernt ist, desto weiter “schaust du an ihm vorbei”.  Das stört gar nicht mal so sehr, die Webcam ganz woanders als das Bild ist, wenn dein Gegenüber dich also z.B. von der Seite sieht. So richtig irritierend wird es aber, wenn Webcam und Bild relativ dicht beieinander sind und man so nur sehr knapp am Gegenüber “vorbei schaut”. Vielleicht kennst du das, wenn du dich real mit jemandem unterhältst, der seinem Gegenüber nicht in die Augen schauen kann und immer etwas vorbei schaut. So einen ähnlichen Effekt hat man bei Videokonferenzen oft auch. Das kann auf die Dauer sehr unangenehm sein.

Die ideale Lösung wäre also, wenn die Webcam genau an der Position zwischen den Augen des Gegenübers wäre. Das geht natürlich (noch) nicht: Man kann die Webcam ja nicht mitten in den Bildschirm bauen, schon gar nicht beweglich, so dass sie sich immer dort befindet, wo die Augen des Gegenübers auf dem Bild zu sehen sind.

(In Zukunft wird es vielleicht Technologien geben, die Kamerasensortechnik ins Display integrieren, vielleicht sogar über das ganze Display, so dass der Punkt, von dem aus aufgenommen wird, sich mit den Augen des Gegenübers im Bild mit bewegen kann. Bei Smartphones ist das in Ansätzen schon Realität: Kameras sind oft schon in der Displayfläche integriert, um das Display größer machen zu können. Aber solange wir bei Laptops und Desktop-PCs noch nicht so weit sind, möchte ich hier eine Lösung vorstellen, die für mich gut funktioniert.)

Ich möchte gern den Menschen, denen ich ein Foto-Coaching gebe oder eine sonstige Beratung via Zoom, oder auch meiner Familie, wenn ich mit ihr skype, zumindest die Illusion geben, ich würde ihnen in die Augen schauen. 

Das geht mit ziemlich einfachen Mitteln.  Klar, es geht natürlich auch sehr kompliziert, wie dieses Video zeigt.

Im Prinzip wende ich die gleiche Methode an wie im Video: Die Kamera “schaut” ungefähr aus der Perspektive der Augen des Gegenübers. Ich mache das aber viel, viel einfacher. Das Resultat ist für dein Gegenüber exakt das gleiche wie bei der Methode im Video. Nur für dich gibt es einen Unterschied: Anstatt dass du in einen “Kasten” guckst, guckst du weiterhin auf deinen Bildschirm, nur dass ein paar Quadratzentimeter des Bildschirms von der Webcam verdeckt sind. Ein großer Vorteil und ein kleiner Nachteil. Meine Methode hat noch weitere Vorteile:

  • Du kannst sie an all deinen Computern verwenden, nicht nur an einem.
  • Falls du, wie im Video, einen Laptop verwendest, ist dessen Tastatur weiterhin ganz normal benutzbar.
  • Der Umbau ist leichter und kostengünstiger.

Da wir den Bildschirm mit der Webcam ein wenig verdecken müssen, wollen wir die Webcam möglichst klein halten. Dazu lohnt es oft, die Webcam zu öffnen und nur das Innenleben zu verwenden. Wenn du aber bereits eine sehr kleine Webcam hast, kannst du sie auch komplett mit Gehäuse verwenden.

Ich habe meine Lösung so gebaut, dass ich die Höhe der Aufhängung verstellen kann. So kann ich die Webcam wahlweise am 15″-Laptop oder am 32″-Monitor betreiben. Wenn du nur einen Computer bzw. Bildschirm hast, brauchst du die Hohenverstellung nicht.

Wenn du meine Lösung nachbauen möchtest, brauchst du (die Kauf-Links sind Amazon-Afilliate-Links):

  • Eine gewöhnliche USB-Webcam, die deinen Qualitätsansprüchen genügt und kompatibel mit deinem Computer ist. Ich verwende diese hier von emeet 
  • Etwas Bastlergeschick
  • Einen Holzstab (wahlweise auch Kunststoff oder Metall, sollte aber an Heißkleber gut haften)
  • Eine Heißklebepistole
  • kräftige Pappe
  • kleine Kabelbinder
  • ca. 15cm kräftigen biegsamen Draht – z.B. diesen hier oder diesen
  • etwas kräftiges Klebeband. Ich benutze gern solches Gewebe-Isolierband
  • optional: einen schwarzen Edding

Die folgende Bilderstrecke zeigt auch ohne viel Text, wie die “Hängewebcam mit verstellbarer Hängehöhe” entstanden ist. 

Natürlich kann man das Resultat noch verschönern. Entweder, indem man ein paar Steampunk-Details anbringt, oder aber, indem man ein kleines Gehäuse aus schwarzer Pappe oder Kunststoff drumherum baut. Denn zum Design eines modernen Arbeitsplatzes passt diese Webcam nicht gerade. 

Ich für meinen Teil lasse es erst einmal, wie es ist. Mir gefällt das so! 

Wenn du es selbst erleben möchtest, wie ich dir per Video-Call in die Augen schaue, buche doch gleich ein Foto-Coaching oder einen Online-Workshop 😉 

Ich freue mich auf dich!