Ziehst du gerne einfach mal mit der Kamera los, ohne einen genauen Plan zu haben? Welche Kameraeinstellungen für so ein Vorhaben geeignet sind, liest du hier!
Ich möchte eine Frage, die vor einigen Tagen in der “Making-Of: Fotografie”-Community aufkam, hier vorstellen und eine Antwort darauf geben. Eine Frage, die sich sicher viele Hobbyfotografen stellen. Jeder kann da auch für sich eine passende Lösung finden, aber manchmal ist es ganz gut, andere Meinungen als Inspiration nutzen zu können. Wer schon Community-Mitglied ist, kann die Frage und die Antworten auch hier direkt nachlesen.Inhalt
Kameraeinstellungen – wer die Wahl hat, hat die Qual!
Tim fragt:
Hallo, ich hätte Mal ne Frage: wenn ihr einfach mit der Cam loszieht ohne bestimmte Ziele, welchen Modus benutzt ihr? LG Tim danke im voraus.
Die Antworten
Jens antwortet:
Der der dann entsprechend angebracht ist.
Wenn ich nicht weiß, was ich fotografieren will und werde, kann ich mir vorher auch nichts einstellen. Im wahrscheinlichsten Falle aber wird es der Av Modus (Blendenvorwahl = Zeitautomatik) sein. Da brauch ich mir nur die Blende anpassen. Sobald es aber an Langzeitbelichtungen oder der gleichen geht wird auf manuell umgestellt.
Dirk antwortet (Anmerkung: Dirk fotografiert zumeist manuell mit seiner Bridgekamera):
Meistens manuell. Ab und an dann auch mal den Szene Modus wenn ich mal Vogelaufnahmen mache.
Zakaria antwortet (Anmerkung: Zakaria fotografiert professionell Tiere in freier Wildbahn):
Hallo Tim, wenn man mit der Kamera einfach los zieht, hat man meistens nicht eilig. Demnach, denke ich, würde ich die Einstellungen an das Wetter, Lichtverhältnisse und Ziele anpassem. Bewegliche Ziele – Zeitgesteuert, ISO auto, Blende würde ich ebenso auf auto stellen. Bei den statischen Objekte hat man meistens Ruhe und Zeit, um die Kamera optimal, in aller Ruhe einzustellen. Ich selber habe 6 Speicherplätze belegt, aber alle auf Tierfotografie abgestimmt.
Meine Antwort ging in eine ganz ähnliche Richtung:
Wenn ich einfach spazieren gehe und die Kamera mitnehme und schaue, was auf mich zukommt, stelle ich meistens die Programmautomatik (P) ein. Bei sehr gutem Wetter ISO 100 fest, bei schlechteren Lichtverhältnissen ISO-Automatik. Meist kristallisiert sich ja mit der Zeit dann heraus, was man so fotografiert. Dann wechsele ich entweder in die Blendenvorwahl, wenn ich das Bild mit der Blende gestalten will (Thema Schärfentiefe/Bokeh) oder in die Zeitvorwahl, wenn ich sich schnell bewegende Objekte fotografieren oder Langzeitbelichtungen machen will (Tiere, Wasser,…)
ISO passe ich nach Bedarf evtl. an. Habe ich einen Blitz dabei und nutze ich den zum Aufhellen, fotografiere ich aber meist manuell, da die Automatik den Blitz häufig nicht oder falsch einbezieht. Das ist sehr stark abhängig von den Motiven und der Umgebung.
Auf einem Spaziergang entstanden und im Blendenvorwahl-Modus fotografiert (Blende f/5.6 bei 360mm Brennweite vorgewählt für ein schönes Bokeh)
Fazit
Du siehst, wie so oft gibt es verschiedene Heransgehensweisen, aber letztendlich läuft es darauf hinaus, zu Beginn, wenn man noch keinen Plan hat, möglichst flexibel zu sein, und nach und nach die Einstellungen an die Bedürfnisse anzupassen. Und das ist sehr typabhängig.
Das ist übrigens auch eine sehr gute Methode, um zu lernen, welche Einstellungen sich wofür eignen. Ein guter Leitfaden dazu ist mein Buch bzw. E-Book, das du hier im Shop kaufen kannst.
Von Motivprogrammen über Programmautomatik, Halbautomatiken (Av, Tv) bis zum vollmanuellen Modus ist da alles drin. Was gar nicht erwähnt wurde, war die “intelligente Programmautomatik” (bei manchen Kameras als grünes Kästchen oder als “i” dargestellt auf dem Moduswahlrad). Warum eigentlich? Die ist in modernen Kameras sehr mächtig und kann von Makro bis zur Gegenlichtsituation viele Situationen korrekt erkennen und sich darauf einstellen. Außerdem steuert sie, im Gegensatz zur Programmautomatik “P”, auch den Blitz. Allerdings: Je mehr automatisch läuft, desto weniger vorhersagbar ist das Ergebnis. Außerdem gilt es ja unter ambitionierten Fotografen als unsportlich, sich die Arbeit von einer Automatik abnehmen zu lassen. Was prinzipiell Quatsch ist. Auch darüber schreibe ich im Buch:
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