Die wohl am häufigsten gestellte Frage in Hobbyfotografen-Foren: “Ich möchte mit der Fotografie anfangen. Welche Kamera ist die beste für mich?”. Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Aber dieser Artikel hilft dir bei der Orientierung:
Die beste Anfängerkamera für dich ist die, mit der du am meisten Spaß hast. Kameras machen alle gute Bilder heutzutage. Solange die Kamera, die du dir zulegst, nicht älter ist als – sagen wir – 5 Jahre, und solange sie nicht billiger ist als – sagen wir – 300€ gebraucht (500€ neu), kannst du nicht viel falsch machen. Am besten gehst du mal in ein gutes Foto-Fachgeschäft mit persönlicher und individueller Beratung, die sich auch Zeit nimmt, und lässt dir mal einige Kameras in die Hand geben. Dann merkst du, mit welcher du schnell warm wirst und mit welcher nicht. Sony z.B. hat nicht unbedingt die intuitivste Menüstruktur und Knopfbelegung, ist dafür technologisch aber weit vorn. Canon ist technologisch eher konservativ, hat aber das weitaus ausgereiftere Bedienkonzept. Nikon ist wie Canon, nur anders. 😉 Aber mit denselben Unterschieden zu Sony: Sony ist noch relativ neu auf dem Kamera-Markt (ich spreche hier von Spiegelreflex- und spiegellosen Systemkameras, nicht von Kompaktkameras oder dergleichen), Canon und Nikon sind schon ewig mit dabei. Dann gibt es noch Fujifilm. Oft unterschätzt, aber das sind super Kameras, besonders auch zum Lernen, weil du da schon tolle JPEGs raus bekommst, ohne dass du nachbearbeiten musst. Panasonic und Olympus kannst du dir auch mal angucken: Durch die kleinere Sensorgröße (MFT, Micro Four-Thirds) sind sie kompakter und leichter als die vorher genannten mit ihren APS-C– oder sogar Vollformatsensoren. Kleinere Sensoren haben aber auch Nachteile in Sachen Bildqualität und Bildgestaltungsmöglichkeiten. Das würde jetzt hier aber zu weit führen, darauf im Detail einzugehen.
Weißt du schon, was du gerne fotografieren möchtest? Das würde bei der Auswahl der für dich geeigneten Sensorgröße sehr helfen. Für Portraitfotografie z.B. ist ein größerer Sensor meist von Vorteil, weil man da besser mit Hintergrundunschärfe arbeiten kann. Für die Landschaftsfotografie wiederum sind kleinere Sensoren oft ausreichend.
Nachtrag vom 17.5.2021: Wenn du noch unsicher bist, welche Sensorgröße für dich die richtige ist, empfehle ich dir diese Episode des Podcasts “Fotografie tut gut” (klick).
Abgesehen von der Sensorgröße ist auch die Entscheidung, ob es eine DSLR (digitale Spiegelreflexkamera) oder eine DSLM (spiegellose Systemkamera) werden soll, nicht unwichtig. Zu den Vor- und Nachteilen beider Varianten habe ich hier schonmal einen Beitrag verfasst:
MOF#013 Spiegellose Systemkamera (DSLM) – Lohnt sich der Umstieg von der DSLR für mich?
Die Wahl der Kamera ist wichtig dafür, ob du Spaß beim Fotografieren hast oder nicht.
Für die Bildqualität ist aber die Wahl der Objektive viel entscheidender. Hier hilfreiche Tipps zu geben, ist sehr viel leichter, wenn du schon ungefähr sagen kannst, in welche Richtung es gehen soll. Tiere, Menschen, Landschaft, Architektur, Makro, Astro…..?
Grundsätzlich kann man sagen, machen billige Objektive wenig Spaß und können einem sogar den Spaß an der Fotografie nehmen! Besonders bei Zoomobjektiven. Sind die billig, sind sie nur in sehr gutem Licht zu gebrauchen und auch da meist nicht besonders scharf. Wenn du sehr aufs Geld schauen musst, dann fang (unabhängig davon, was du fotografierst) mal mit einem 50mm f/1.8 an. Das ist sehr lichtstark, du hast also die Möglichkeit, auch bei nicht so gutem Licht noch schöne Bilder zu machen. Außerdem kannst du mit der großen Offenblende die Bilder mittels Unschärfe schön gestalten, was bei kleineren Offenblenden (f/4, f/5.6…) nicht so gut möglich ist. 50mm ist eine ganz gute Brennweite für Tier, Mensch, Stilleben, weniger für Landschaft, und bei Architektur eher für die Details als fürs Große Ganze. Zumindest, wenn du eine Kamera mit APS-C-Sensor, wie z.B die Sony α6000, die Canon EOS 750D, die Nikon D5300 oder so etwas nimmst. Der große Vorteil dieser Standard-Linsen mit 50mm f/1.8: Sie sind meist sehr preisgünstig bei guter Abbildungsleistung und eben großer Lichtstärke. Sie haben das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, das es bei Objektiven gibt. Meist bekommt man sie für 100-150€. Bei Canon sogar noch drunter. Hier mal als Beispiel mein Test des 50mm f/1.8 von Sony. Das ist zwar für Vollformat entwickelt worden, kann aber ebenso gut an einer APS-C-Kamera von Sony betrieben werden.
Hier nicht erwähnte Kamerahersteller oder -modelle sind natürlich deshalb nicht schlechter. Ich habe hier nur Beispiele erwähnt, keinen umfassenden Vergleich machen wollen.
Ich hoffe, das hat dir schonmal ein bisschen geholfen. Wenn du weitergehende Beratung brauchst, kannst du dich gerne direkt an mich wenden, denn die Eine Antwort auf die Frage, welche Kamera bzw. welches Kamerasystem für dich am geeignetsten ist, kann ich dir geben, sobald ich ein wenig mit dir über deine Wünsche, Ziele, Lieblingsmotive, vielleicht über deine Gewohnheiten, deine Technikaffinität und solche Dinge gesprochen habe. Benutze dazu bitte das folgende Angebot:
Wenn du in die Fotografie einsteigst, magst du vielleicht auch gleich ein bisschen lernen, gute Fotos zu machen? Dann habe ich hier einige Angebote für dich:
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